So halten Sie Ihre Mitarbeitenden langfristig
Gute Mitarbeitende zu verlieren ist ärgerlich und kann ein Unternehmen in echte Schwierigkeiten bringen.
By Philipp Uhlmann
Gute Mitarbeitende zu verlieren, bedeutet für ein Unternehmen einen doppelten Verlust. Es verliert nicht nur eine kompetente Arbeitskraft, sondern muss auch Zeit in die Rekrutierung und die Einarbeitung investieren. Die Kosten, die dabei anfallen sind meist sehr hoch. Um dem vorzubeugen, ist es wichtig sich rechtzeitig mit der Mitarbeiterbindung auseinanderzusetzen. Mitarbeitende bleiben einem Arbeitgeber treu, wenn sie sich mit der Firma identifizieren können und dafür begeistern. Jede*r Mitarbeiter*in empfindet andere Dinge als motivierend. Nehmen Sie sich also Zeit und finden Sie heraus, was Ihr Personal braucht, um langfristig engagiert für Sie zu arbeiten.
„Die Mitarbeiterbindung beginnt nicht erst mit dem ersten Arbeitstag, sondern soll bereits im Rekrutierungsprozess ein Thema sein. „
Zu welchem Zeitpunkt soll die Mitarbeiterbindung ein Thema sein?
Die Mitarbeiterbindung beginnt nicht erst mit dem ersten Arbeitstag, sondern soll bereits im Rekrutierungsprozess ein Thema sein. Vorgesetzte und Recruiter haben in dieser Phase die Aufgabe, Kandidaten*innen zu identifizieren, deren Profil ideal zu dem des Unternehmen passt. Ein hoch kompetenter Bewerber, der jedoch eine kaum erfüllbare Erwartungshaltung hat, wird schwer im Unternehmen zu halten und somit keine nachhaltige Rekrutierung sein. Im Selektionsprozess ist es daher wichtig abzuschätzen ob die/der Kandidat*in im Unternehmen einfach nur einen Job oder auch persönliche Erfüllung und Zufriedenheit finden kann. Daher ist es wichtig im Rekrutierungsprozess über die Erwartungshaltung der Kandidaten zu sprechen und diese mit der Vision und den Werten der Unternehmung abzugleichen.
„Der aktive Austausch mit den Mitarbeitenden ist einer der wichtigsten Faktoren der Mitarbeiterbindung. „
Mit diesen einfachen Massnahmen stärken Sie die Mitarbeiterbindung
Regelmässiger Dialog
Der aktive Austausch mit den Mitarbeitenden ist einer der wichtigsten Faktoren der Mitarbeiterbindung. Egal wie gross und professionell aufgestellt das Unternehmen ist, gehören regelmässige Feedbackgespräche und ein enger Austausch zu den einfachsten Mitteln, um zu verstehen wo die/der Mitarbeiter*in gerade fachlich und persönlich unterwegs ist. Dabei können Ziele gemeinsam abgestimmt, Entwicklungspläne vereinbart und gegenseitige Feedbacks gegeben werden. Die jährlichen Mitarbeitergespräche nach Schema X reichen dabei nicht aus. Als Vorgesetzte bietet man den Mitarbeitenden am besten regelmässige Dialoggespräche an, die aber für die Mitarbeitenden kein «Muss» sein sollen. Jeder Vorgesetzte soll in die Beziehung zu seinen Mitarbeitenden investieren und sich mit der Entwicklung der/des Mitarbeiters*in auseinandersetzen.
„Wenn ein Mitarbeitender stolz ist für seinen Arbeitgeber tätig zu sein, wechselt er nicht leichtfertig seine Stelle“
Mitarbeitende einbeziehen
Wenn ein*e Vorgesetzte*r seine Mitarbeitenden schätzt, ist es selbstverständlich, dass deren Meinung eingeholt wird. Mitarbeitende bauen über Jahre Kompetenzen auf und sammeln Erfahrung. Nichts ist frustrierender als sich nicht einbringen zu können oder wenn die eigenen Ideen permanent abgelehnt werden. Gute Mitarbeitende wollen sich einbringen und mitgestalten. Wenn die eigenen Ideen eingebracht werden, steigt die Identifikation mit dem Arbeitgeber und das Zugehörigkeitsgefühl automatisch.
Ein gutes Betriebsklima
Wenn ein Mitarbeitender stolz ist für seinen Arbeitgeber tätig zu sein, wechselt er nicht leichtfertig seine Stelle. Neben einer spannenden Aufgabe ist das Arbeitsklima ein entscheidender Faktor, der zur Mitarbeiterzufriedenheit und zur Mitarbeiterbindung beiträgt. Eine freundliche Arbeitsatmosphäre, gemeinsame Ausflüge oder regelmässige Essen mit den Kollegen tragen zu einem guten Arbeitsklima bei. Humor, Diversity, Hilfsbereitschaft, die gemeinsame Kaffeepause aber auch ein bisschen interner Wettbewerb können das Betriebsklima zudem beflügeln.
„Mitarbeiterbindung wird massgeblich von Vorgesetzten geprägt und basiert auf drei Grundprinzipien.“
Wertschätzung im Arbeitsalltag
Wertschätzung soll ein Arbeitgeber nicht nur materiell zeigen. Ein gutes Gehalt, ein toller Bonus und ein schönes Firmenfahrzeug können kurzfristig zur Mitarbeiterbindung beitragen. Ein «gutes Wort» hingegen, wirkt im ersten Moment nicht wirklich als hochwertige Belohnung, trägt aber langfristig gesehen viel zur Mitarbeiterbindung bei. Positive Worte, ein Dank und ein Lob dürfen im Arbeitsalltag auf keinen Fall untergehen. Mit dieser Aufmerksamkeit wird Wertschätzung gezeigt und in die Beziehung investiert. Selbstverständlich soll das regelmässige Lob nicht zu einer Floskel verkommen.
Fazit
Eine langfristige Mitarbeiterbindung hat nichts mit der Unternehmensgrösse, den angebotenen «Fringe Benefits» oder einem neuen Jobtitel zu tun. Aus unserer Sicht wird die Mitarbeiterbindung massgeblich von den Vorgesetzten geprägt und basiert auf folgenden drei Grundprinzipien: Kommunikation, Wertschätzung und Mitbestimmung. Oft gehen die einfachen Massnahmen, die zur Mitarbeiterbindung beitragen im Arbeitsalltag unter und kommen zu kurz. Ein regelmässiges Bewusstmachen dieser Prinzipien kann den Verlust wichtiger Mitarbeitenden vorbeugen und hohe Kosten sparen.